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Die Blutegeltherapie bei Erkrankungen der Pferde
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Tiertherapeuten haben meistens mit Tieren als Patienten zu tun. Tiere können aber auch Assistenten bei bestimmten Therapien sein, wie zum Beispiel der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis oder Hirudo officinalis). Der Blutegel gehört zu der Gattung Ringelwürmer (nächster Verwandter-Regenwurm) und ist eines der ältesten Heilmittel, die wir kennen. Daraus ergibt sich ein immenses Erfahrungswissen. Die stammesgeschichtlich sehr alten Blutegel(ca. 65 000 000 Jahre) spielen bei der Heilung von Tieren eine große Rolle. Berichten zu folge suchen Tiere in Ihrer Heimat (z.B. Türkei) bevorzugt blutegelreiche Gewässer auf um sich zu heilen.
Auch wir als Therapeuten haben uns diesen wertvollen Heilprozess zu nutzen gemacht, in dem wir Blutegel für die verschiedensten Erkrankungen unserer Pferde einsetzen.
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Wie wirkt nun aber der Blutegel?
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Es besteht grundsätzlich eine Doppelwirkung des Blutegelbisses, in gleichzeitiger Injektion eines Cocktails aus mehr als 13 hochwirksamen Komponenten und Absaugung von Blut. Durch Einspritzen des gerinnungshemmenden ProteinsHirudin (chem. Heparin) ist es dem Egel möglich evtl. Tromben aufzulösen und abzusaugen. Dazu sägt er an der Ansatzstelle fast schmerzfrei mercedessternartig die Haut auf. Je nach Größe ist es dem Egel möglich in etwa 30 Minuten bis zum fünffachen seines Körpergewichts verdünntes Blut zu saugen. Das Absaugen und das Nachbluten (bis zu 10 Stunden), bei dem das Pferd ca. 40-60ml Blut verliert, kommt einem kleinen Aderlass sehr nahe. Weitere wertvolle Komponenten des Speichelcocktails sind entzündungshemmende, schmerzlindernde Stoffe. Durch diesen Blutentzug und der Einspritzung der Stoffe, werden in diesen Gebieten Stauungen abgebaut, Schlackenstoffe ausgeleitet und der Heilprozess angeregt und beschleunigt.
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Im Laufe meiner über 20 jährigen Tätigkeit als Tierheilpraktiker habe ich erstaunliche Erfolge mit der Blutegeltherapie in Verbindung mit Therapien wie z.B.Homöopathie und Akupunktur erzielt. Selbst Pferden, bei denen herkömmliche Therapien nicht den erwünschten Erfolg brachten, konnte in den meisten Fällen mit der beschriebenen Therapie geholfen werden.
Zeit ist allerdings bei der Behandlung mit Blutegeln ein wichtiger Faktor. Wie alle Lebewesen sind auch Blutegel individuelle Wesen, die manchmal ein wenig Überredungskunst brauchen um auch an der Stelle zu beißen, wo der möglichst beste Erfolg zu erwarten ist. Die meisten Pferde akzeptieren die “tierischen Therapeuten“, wobei bei einigen Pferden eine anfängliche Skepsis nicht auszuschließen ist. Je nach Schwere der Erkrankung sind mehrere Behandlungen notwendig.
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Bei folgenden Krankheiten der Pferde hat sich die Behandlung mit Egeln bewährt :
- Sehnen-Sehnenscheidenentzündungen
- Gleichbeinlahmheiten
- Gelenksentzündungen
- Gallen
- Arthrosen
- Entzündungen des Fesselträgers
- Phlegmonen
- Blutergüsse
- Abszesse
- Furunkel
- Genickbeule
- Satteldruck
- Hufrollenerkrankung
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Einige Beispiele aus meiner Praxis:
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Sehnenentzündung nach Behandlung Genickbeule Narbengewebe Entzündung Scrotum Kissing Spines Fesselkopfgalle Kniearthrose Piephacke -
Fotos: R.Garbe